Interdisziplinäre Ausrichtung
Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) wurde 2001 auf Initiative mehrerer Professoren aus den Fachgebieten Ökologie, Wirtschaftswissenschaften, Verfahrenstechnik und Kommunikation mit dem Anspruch gegründet, die nachhaltige Optimierung von Stoffströmen in praxisorientierten Projekten voranzutreiben. Heute setzt sich das interdisziplinäre Team aus Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und zahlreichen Diplomanden, Praktikanten und Hilfskräften u.a. aus folgenden Fachrichtungen zusammen:
- Betriebswirtschaft
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Maschinenbau
- Verfahrenstechnik
- Energietechnik
- Raum- und Umweltplanung
- Forstwirtschaft
- Agraringenieurwesen
- Umweltrecht
Praktische Anwendung
Unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Heck betreut das IfaS nationale und internationale Projekte in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, kommunalen Gebietskörperschaften, Behörden, Ministerien, Unternehmen sowie anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.
Neben Projekten in Deutschland und den europäischen Nachbarländern betreut das IfaS internationale Forschungsprojekte u.a. in Asien, Südamerika, Nordafrika und den ehemaligen Ostblockstaaten. Beispiele hierfür sind u.a. zahlreiche Null-Emissions-Projekte auf kommunaler Ebene, das Forschungsprojekt „Zero-Emission-Parks“ zur Entwicklung stoffstromoptimierter Gewerbeparks, Projekte zum nachhaltigen Anbau von Biomasse in Nordafrika, Masterpläne zum Einsatz erneuerbarer Energien in chinesischen Provinzen oder die Optimierung der Abfallwirtschaft in Städten in der Türkei und Südamerika.
Management als zentrale Aufgabe
Der intelligente, ressourceneffiziente Umgang mit Stoff– und Energieströmen ist das Rückgrat einer nachhaltigen Gesellschaft. In der Philosophie des IfaS ist die Optimierung der Stoff– und Energieströme weniger eine technische Herausforderung als vielmehr eine Frage des Managements. Die fundierte Analyse der Ist-Situation, der Aufbau von Akteursnetzwerken zur Lösungsfindung, die innovative Kombination neuer und bewährter Technologien sowie die Entwicklung innovativer Finanzierungsinstrumente bilden daher die Arbeitsschwerpunkte des IfaS.
Hierauf aufbauend verbinden die Projekte des IfaS den Anspruch, die Steigerung der regionalen Wertschöpfung u.a. mit Aspekten der Ressourcenschonung und dem Klimaschutz zu verbinden. Interdisziplinäre Lösungsansätze im Einklang von Ökologie und Ökonomie gehören daher neben Dynamik, Flexibilität und interkultureller Kompetenz zur Philosophie des Institutes.
Aus- und Weiterbildung
Neben der direkten Planung und Umsetzung von Projekten sieht es das IfaS als Aufgabe, das Wissen zur nachhaltigen Gestaltung von Stoffsystemen international besser verfügbar zu machen. Vor diesem Hintergrund bietet das IfaS ein Portfolio an englischsprachigen Masterstudiengängen in Stoffstrommanagement an. Bereits 2004 startete das englischsprachige Masterstudienprogramm „International Material Flow Management“ am Umwelt-Campus Birkenfeld. Durch Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) konnte das Bildungsprojekt an die Ritsumeikan Asia Pacific University nach Japan exportiert werden. Seit 2006 studieren in dem deutsch-japanischen Doppelmasterprogramm über 50 Personen aus über 20 Nationen. Die Nachfrage nach internationalen Stoffstrommanagern begründet auch den Aufbau eines weiteren Doppelmasterstudiengangs in International Material Flow Management an der Akdeniz University Antalya in der Türkei, welcher seit Ende 2009 weitere 30 Studierende pro Jahr aufnehmen wird.