Stadt Koblenz präsentiert Kommunale Wärmeplanung

Beitragsbild (v. l. n. r.):
Lars Hörnig (Stadtwerke), Marcelo Peerenboom (evm), OB David Langner, Hubertus Hacke (evm), Daniel Oßwald (IfaS), Silke Kübel (evm),
Christopher Dold (evm) und Laura Bell (Stadtwerke) | © Sascha Ditscher/evm

 

Infoveranstaltung der Stadt Koblenz stieß auf großes Interesse – Zahlreiche Fragen zu möglichen Wärmenetzen und Übergangslösungen

Nachdem der Koblenzer Stadtrat kürzlich die Kommunale Wärmeplanung beschlossen hat, wollen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wissen, was dieser Plan konkret für sie bedeutet. Entsprechend groß war das Interesse an der Informationsveranstaltung, zu der die Stadt in die Rhein-Mosel-Halle eingeladen hatte: Rund 200 Teilnehmer erhielten dort Informationen aus erster Hand. Oberbürgermeister David Langner betonte gleich zu Beginn: „Wir lassen Sie als Stadt mit den Themen rund um die Beheizung der Gebäude nicht allein.“ Ihm sei es wichtig, Ängste zu nehmen und Vertrauen aufzubauen, das viele im Zuge der Diskussionen um das sogenannte Heizungsgesetz verloren hatten.

Ziel der Wärmeplanung ist es, einen Weg aufzuzeichnen, wie die Wärmeversorgung im Stadtgebiet bis spätestens 2045 ohne den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen dargestellt werden kann. Hierzu hatten Experten der Energieversorgung Mittelrhein (evm) und des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umwelt-Campus Birkenfeld im Auftrag von Stadt und Stadtwerken zahlreiche Daten ausgewertet und Potenziale bewertet. Wie Daniel Oßwald (IfaS) und Hubertus Hacke (evm) erläuterten, ist eine Unterteilung des Stadtgebiets in verschiedene Gebiete herausgekommen: In den meisten Stadtteilen ist eine dezentrale Wärmeversorgung vorgesehen. Diese kann beispielsweise durch den Einbau von Wärmepumpen erfolgen. Einige andere Gebiete eignen sich für den Aufbau von Wärmenetzen mit gemeinsamer Heizzentrale, an die interessierte Eigentümer ihr Haus anschließen lassen können.

Drei sogenannte Fokusgebiete haben die Fachleute von evm und IfaS näher unter die Lupe genommen: die Altstadt, das Rauental und die Karthause. Dort sind Wärmenetze nach Auswertung der Daten möglich. Daher bieten sich die notwendigen Machbarkeitsstudien als nächster Schritt an. „Unser Auftrag ist nun die weitere Vorgehensweise zu erarbeiten und auch mit einer Machbarkeitsstudie Klarheit für das Prüfgebiet zu erlangen“, schildert Stadtwerke-Geschäftsführer Lars Hörnig, der gerade für die übrigen Stadtgebiete eine klare Orientierung sieht: „In Gebieten mit dezentraler Wärmeversorgung haben die Eigentümer bereits jetzt die Grundlage für eine individuelle Entscheidung, welche Lösung sie für ihr Haus umsetzen wollen. Das kann in vielen Fällen der Umstieg auf eine Wärmepumpe sein.“

In der anschließenden Fragerunde wurde deutlich, wie unterschiedlich der einzelne Fall gelagert ist. Marcelo Peerenboom von der evm empfahl daher, das jeweilige Haus von einem Installateur oder Energieberater begutachten zu lassen, um die beste Lösung zu finden. „Zahlreiche Faktoren spielen hier eine Rolle: das Alter des Gebäudes, der Zustand der Gebäudehülle, die Art der Fenster, der Heizkörper, der Abstand zu Nachbargebäuden und vieles mehr“, so Peerenboom. Auch für Bürger, die in einem der drei Fokusgebiete wohnen und deren aktuelle Heizung vor einem möglichen Anschluss an ein Wärmenetz schlapp macht, hatte er einen Tipp: „Einige Heizungshersteller bieten zur Überbrückung günstige Mietmodelle an. Dort kann man eine gebrauchte Heizung anmieten und dann wieder ausbauen lassen, wenn das Wärmenetz fertiggestellt ist.“

Darüber hinaus gab es zahlreiche weitere Fragen, die im Rahmen der Infoveranstaltung gestellt worden. Da ging es um Gasetagenheizungen in Mehrfamilienhäusern, den Ausbau des Stromnetzes, um die Kosten für den Anschluss an ein Wärmenetz, Fragen zu einzelnen Straßenzügen, um einen möglichen Rückbau der Gasleitungen und vieles mehr. Stadt und Stadtwerke wollen daher in den nächsten Wochen das Informationsangebot intensivieren, um auf möglichst viele Fragen Antworten geben zu können. Viele Informationen sind bereits auf der Internetseite der Stadtwerke Koblenz zu finden.

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