Agroforst und die neue GAP – erste Eindrücke aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland

Gemischte Landnutzungssysteme sind das zentrale Thema der EU-Schwesterprojekte AGROMIX und MIXED. Zudem liegt in beiden Projekten besonderes Augenmerk auf der Agroforstwirtschaft, welche in Deutschland seit Anfang des Jahres erstmals Teil landwirtschaftlicher Verwaltungs- und Fördersysteme ist.

So lud am 28. Februar das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier, Partner im AGROMIX Projekt, zum Erfahrungsaustausch rund um die rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen der Agroforstwirtschaft in Rheinland-Pfalz und dem Saarland ein. Der Workshop zielte darauf ab aktuelle Entwicklungen zu diskutieren, administrative Hürden zu identifizieren sowie Perspektiven für eine Weiterentwicklung zu erarbeiten. Ein guter Mix aus Arbeiten in Kleingruppen, u.a. moderiert durch das IfLS, und Diskussionen im Plenum führte zu engagiertem und regem Austausch aller Beteiligten.

Gemäß der GAPDZV* müssen für Agroforstsysteme Nutzungskonzepte vorgelegt und geprüft werden, wobei sich beim beispielhaften Ausfüllen des entsprechenden Antrags hierfür verschiedene Stolpersteine zeigten – von abweichenden Vorgaben für Agroforstsysteme (Basisprämie vs. Öko-Regelung) bis zur komplizierten Erfassung von Begleitpflanzungen. Im Zusammenhang damit standen hinsichtlich der Planung von Agroforstsystemen die Flächennutzung und der Flächenstatus (Acker-, Grünland oder Dauerkultur), Pachtverhältnisse sowie die Auswahl der Baumarten und die Lage der Pflanzungen im Fokus. Nicht zuletzt kamen auch die Möglichkeiten zur Realisierung gesellschaftlicher Leistungen durch Agroforstwirtschaft aus regionaler Sicht zur Sprache; sei es zur Gewässerrenaturierung, Erosion- und Wassermanagement, Energiegewinnung oder als produktionsintegrierten Kompensationsmaßnahme.

Zusammenfassend wurde die Veranstaltung von den Beteiligten als sehr informativ eingeschätzt, da zum einen die vielfältigen Möglichkeiten von Agroforstsystemen, zum anderen aber auch die bestehenden Hürden aufgezeigt werden konnten. So ist die neue GAP zwar ein erster wichtiger Schritt, jedoch besteht weiterhin deutlicher Informations- und Handlungsbedarf um die Agroforstwirtschaft als einen Baustein einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Landwirtschaft in Deutschland zu etablieren.

*Verordnung zur Durchführung der GAP-Direktzahlungen

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Ansprechpersonen am IfLS: Simone Sterly (sterly[at]ifls.de) und Holger Pabst (pabst[at]ifls.de)

Ansprechpersonen am IfaS: Jörg Böhmer (j.boehmer[at]umwelt-campus.de) und Frank Wagener (f.wagener[at]umwelt-campus.de)

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