FNR-Projekt AGROfloW

Modell- und Demonstrationsvorhaben

Agroforstwirtschaft als integrierte Lösung für Klimaanpassung, Rohstofferzeugung und Wassermanagement

Eckdaten

Laufzeit:Mai 2024 - April 2027
Programm: FNR-Förderaufruf „Zukunftsfähige Landwirtschaft mit Agroforstsystemen - Modell- und Demonstrationsvorhaben“
Fördermittelgeber: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) unter dem Förderprogramm „Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen“
Projektkulisse:2 Partner aus Deutschland
Koordinierender Partner:IfaS
Fördersumme: 2,3 Mio. €
(Anteil IfaS der Hochschule Trier 1,9 Mio. €)

Hintergrund

Agroforstsysteme bieten ländlichen Kommunen die Möglichkeit, Ziele im Erosions-, Hochwasser- und Gewässerschutz aber auch zur Dürreprävention und bei der Wärmewende zu erreichen. Als Mehrnutzungskonzept erlauben sie auf derselben Fläche produktives Acker- und Grünland zu bewirtschaften und dies mit beispielsweise der Produktion von Holz und Biomasse zu koppeln, wobei zusätzlich Flächen geschaffen werden, die Starkregenniederschläge und Dürren abzupuffern vermögen. Damit bedient ein solches System mehrere lokale Akteure: Die Landwirtschaftsbetriebe können Erosionsschäden auf ihren Wirtschaftsflächen vermeiden und produzieren weitere Güter wie Energieholz. Kommunen und kommunale Gemeinschaften profitieren ebenfalls von dem Erosionsschutz, sollte sich die Ablaufbahn sonst in Siedlungsgebiet oder Infrastruktur erstrecken. Weiterhin können die Kommunen mit dem Energieholz eine sichere und klimafreundliche lokalen Energieversorgung betreiben und die kommunale Wertschöpfung erhöhen.
Im Vorhaben AGROfloW wollen die Forschenden vor diesem Hintergrund Agroforst-Partnerschaften zwischen Landwirten und Kommunen initiieren und Demonstrationsflächen als Anschauungsobjekte und Lernorte anlegen.

Ziele

AGROfloW verfolgt grundlegend die folgenden Ziele:

  1. Entwicklung und Implementierung neuer innovativer Agroforstsysteme mit den Schwerpunkten Wasserkreisläufe und Mehrnutzungskonzepte eingebettet in interkommunale Kooperationen.
  2. Klimawirksamkeit der Agroforstwirtschaft und detaillierte Lebenszyklusanalyse von Agrarholz in den lokalen Wertschöpfungsketten der Modell- und Demonstrationsstandorte.
  3. Abschätzung der Wirksamkeit für den Klimaschutz durch Kohlenstoffaufbau, Zwischenspeicherung und Substitution fossiler Rohstoffe.
  4. Stärkung und Sichtbarkeit einer ländlichen Bioökonomie für und mit der Landwirtschaft in einer guten ländlichen Entwicklung im Zusammenwirken mit den ländlichen Kommunen.
  5. Politische, rechtliche und fördertechnische Weiterentwicklung zum rechtssicheren Ausbau der Agroforstwirtschaft in Deutschland, u.a. Ineinandergreifen verschiedener Sektoren und zugehörige Schnittstellen wie z.B. im Rahmen einer Gewässerrenaturierung oder Starkregenprävention einer Kommune.

AGROfloW erarbeitet die grundlegenden Ziele auf den Demonstrationsstandorten mit den Landwirtinnen und Landwirten, um so zum einen die praktische Anwendbarkeit aufzuzeigen und im Netzwerk deutschlandweit sichtbar zu machen. Zum anderen, um die Anforderungen der Praxis an die Rahmenbedingungen, sowohl in ökonomischer als auch in rechtlicher Sicht wissenschaftlich fundiert ableiten zu können.

Praxisflächen in Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen

Eine Projekt-Demonstrationsfläche wird in der Gemeinde Lossatal in Sachsen liegen. Dort steht die Renaturierung des aktuell komplett verrohrten Tauchnitzgrabens auf der Agenda. Im Uferbereich sollen 7,3 Hektar mit Agroforstkulturen bepflanzt werden, davon auf rund zwei Drittel der Fläche leistungsorientierte und auf rund einem Drittel naturnahe Kulturen. Das geerntete Holz ist als Energieholz zur Versorgung eines kommunalen Nahwärmenetzes vorgesehen.

Im rheinland-pfälzischen Mittelgebirge sind an der Glan und am Odenbach Gehölze zum Erosions- und Hochwasserschutz geplant, die zum Teil Mostobst und Tierfutter liefern, zum Teil Holz zur Energiegewinnung. Auch im Saarland liegt der Fokus der Flächen auf der Kombination Starkregenprävention und Energieholz.

Auf allen Demoflächen findet eine intensive Beforschung unter verschiedenen Aspekten statt. Dazu zählen pflanzenbauliche Fragen, eine Quantifizierung der Hochwasser- und Erosionsschutzleistungen und die Entwicklung eines entsprechenden Modellierungs-Tools, die Ökonomie sowie die Analyse der rechtlichen und fördertechnischen Rahmenbedingungen.

Partnerkonsortium

Projekthomepage: https://agroflow.stoffstrom.org/

Kontakt

Hochschule Trier – Umwelt-Campus Birkenfeld

Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS)

Postfach 1380

D-55761 Birkenfeld

Ansprechpartner:

Frank Wagener

Tel.:    +49 6782/17 – 26 36

E-Mail: f.wagener@umwelt-campus.de

Martin Pesch

Tel.:    +49 6782/17 – 26 22

E-Mail: ma.pesch@umwelt-campus.de

 

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