Aufsatz „Agrarholzkulturen als Schnittstelle für eine Kooperation der Wasser- mit der Landwirtschaft“ ist in der WasserWirtschaft 113 erschienen

Am 22. Juni 2023 lud der Wasserwirtschaftsverband Baden-Württemberg e. V. zur Wasserwirtschaftstagung „Wasser – Boden – Wälder“ nach Heidenheim ein. Nun sind die Ergebnisse der Vorträge als Aufsätze in der Rubrik Praxis der Fachzeitschrift WasserWirtschaft 113 erschienen.

Frank Wagener (IfaS) trug am Beispiel des Tauchnitzgrabens (Gemeinde Lossatal) das neu entwickelte WERTvolle Renaturierungskonzept vor, welches von IfaS und Stowasserplan gemeinsam entwickelt wurde und einzigartig in Deutschland ist. Diese Kooperation der Wasser- mit der Landwirtschaft baut eine praxisnahe Brücke für eine Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in Ackerlandschaften. Diese ist auch dringend notwendig, denn Hochwasserextreme und Dürreperioden, fehlende Flächenverfügbarkeit für die Gewässerrenaturierung sowie fehlende Perspektiven für die Werterhaltung landwirtschaftlicher Nutzflächen erfordern integrierte Lösungen zur Kooperation zwischen Wasserwirtschaft, Naturschutz, regionaler Entwicklung, kommunaler Daseinsvorsorge und Landwirtschaft. Überall dort, wo Kommunen bzw. Bürgermeister Akteure vernetzen und Landwirten wirtschaftliche Perspektiven zur Umsetzung gewässerverträglicher Bewirtschaftungsoptionen eröffnen, kann die Landwirtschaft Teil eines zukunftsfähigen Gewässermanagements werden.

Mit diesem Mehrnutzungskonzept werden regionale Wertschöpfungsketten aufgebaut, die der Kommune als Unterhaltungslastträger für Gewässer zweiter Ordnung helfen, eine nachhaltige kommunale Entwicklung in die Praxis zu führen. Kommunalverwaltungen können das Zusammenwirken von Landwirtschaft, Bevölkerung und Energiesektor durch passende Angebote ermöglichen. Das Röcknitzer Nahwärmenetz im Nachbarort der Gemeinde Lossatal ist dazu ein gutes Beispiel: denn die Gemeinde Thallwitz hat den Beschluss gefasst, Holz aus Mehrnutzungskonzepten aufzukaufen und damit kommunale Nahwärmenetze sicher und nachhaltig zu versorgen. Das „Geld bleibt so im Dorf“ und eine gelingende ländliche Bioökonomie entsteht. Dabei verstärken sich die Prozesse gegenseitig – eine verlässliche Energieversorgung der Bürger sichert lokale Standortvorteile und trägt zur Stärkung der (Land-)Wirtschaft bei.

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Der Beitrag ist erschienen in WasserWirtschaft 113 (2023) Heft 11, S. 24-28. Online abrufbar unter: https://www.springerprofessional.de/link/26272514

DOI dieses Beitrags: http://doi.org/10.1007/s35147-023-1919-y

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